Das Wetter spielt immer öfter verrückt: Strömender Regen, taubeneigroße Hagelkörner und orkanartige Stürme sorgen häufiger und heftiger für Milliardenschäden. Größte Angriffsfläche bieten die Dächer – und die schlimmsten Schäden entstehen oft dort, wo es viele nicht vermuten: Auf der Wind-abgewandten Dachseite.
Wenn der Orkan zum Sauger wird
Ursache ist der gefährliche Windsog, „der bereits bei einer Geschwindigkeit von 50 bis 60 Stundenkilometern (Stärke 7) pro Quadratmeter Dachfläche einen Sog erzeugt, der einem Zuggewicht von 100 Kilogramm entspricht“, erläutert Dachexperte Jens Lehmann, bei Rathscheck Schiefer zuständig für die Entwicklung neuer Deckarten und Befestigungstechniken. Die Folge: Lockere, lose und leichte Dacheindeckungen werden wie durch einen Riesen-Sauger angehoben und durch die Luft gewirbelt. Als besonders gefährdet gelten ältere Dächer, die vor 2011 nach den damals geltenden Richtlinien noch ohne Sturmklammerung eingedeckt wurden – oder deren Material die Haltbarkeitsgrenze längst überschritten hat. Unter Fachleuten ist bekannt, dass Dächer, die vor 1990 mit asbesthaltigen Faserzementplatten oder Wellplatten bekleidet wurden, besondere Risiken bergen: Wo Platten stark verwittert, gebrochen oder lose sind, findet der Wind leicht seinen Weg in offene Wunden. Und wirbelt nicht nur die Platten vom Dach, sondern möglicherweise auch gelöste Asbestfasern durch die Luft.
Warum der Naturstein Wind und Wetter besser trotzt
Als Orkane wie Andrea, Xaver oder Niklas mit bis zu 270 Stundenkilometern eine Schneise der Verwüstung durch Deutschland zogen (und den als Jahrhundertsturm bekannten Kyrill in den vergangenen zehn Jahren weit übertrafen), boten Dächer aus Schiefer dagegen selten eine Angriffsfläche. Ein Laborversuch bestätigt, was viele Bauherren bereits im Mittelalter zu schätzen wussten: Schiefer trotzt perfekt den Naturgewalten. „Einzeln meist mit drei Nägeln oder Spezialschrauben pro Deckstein auf der Schalung befestigt, widerstanden die Schiefersteine schadlos selbst extremsten Testbedingungen in der Orkan-Simulation“, berichtet Lehmann. Der auf fünf Millimeter gespaltene und 400 Millionen Jahre alte Stein zählt zu den an der Oberfläche härtesten und gleichzeitig langlebigsten Dacheindeckungen. Durch die Entwicklung neuer Deckarten und moderner Formate ist der Naturstein bei Neubau und Sanierung eine beliebte Alternative zu künstlich hergestellten Varianten – auf dem Dach, an der Fassade und an besonders wetterexponierten Stellen wie Kaminbekleidungen, Gauben und Attiken.
Gut behütet unter dem Schieferdach
Rechtzeitig reagiert haben Gerti und Bernd Schubach. Als die Betondachpfannen auf dem Familienheim zu bröseln begannen und die ersten Bruchstücke in der Rinne lagen, gab es für die Fertighausbesitzer keine Alternative zu einer Komplettsanierung: Die mehr als 30 Jahre alten Steine mussten runter, „das wurde uns bei immer häufigeren Wetterkapriolen einfach zu gefährlich,“ erzählt der Pensionär. Und ergänzt: „Gut ausgesehen haben sie auch nicht mehr.“ Auch wenn eine Dachsanierung sicherlich „nicht unbedingt zu den Prioritäten“ beim altersgerechten Umbau des gemütlichen Ruhesitzes im Grünen zählte – „wir sind froh, es richtig gemacht zu haben“, schmunzelt Schubach. Mit Dachdeckermeisterin Sarah Darscheid hatten sie eine junge Frau vom Fach an ihrer Seite, die nicht nur den Wetterschutz sondern auch die Optik im Auge hatte: Auf dem Walmdachbungalow schimmert jetzt ein Dach aus Schiefer, nicht nur besonders robust, sondern auch attraktiv seidig schimmernd. Die Bogenschnittdeckung – eine der günstigsten Schieferdeckarten – passt perfekt zum Charakter der Immobilie. „Der Wert unseres Hauses hat sich mit Sicherheit deutlich erhöht“, rechnet der Kaufmann.
Vor Beginn der Sturmsaison sollten Hausbesitzer die schützende Haube über ihrem Heim auf jeden Fall kritisch in Augenschein nehmen: Beschädigte Platten, gewölbte Metallabdeckungen und lockere Hausanschlüsse bieten Stürmen immer eine ideale Angriffsfläche. Der Dach-Check könnte künftig sogar obligatorisch werden – einige Versicherer überlegen bereits, Leistungen zu kürzen, wenn Dächer schon vor einem Sturmangriff marode waren.
Für Hausherren, die ihren Besitz mit einem Schieferdach dauerhaft windsicher und gleichzeitig energiesparend sanieren möchten, hat Rathscheck Schiefer ein umfangreiches Sanierungsprogramm aufgelegt. Drei kostenlose e-Books geben dabei eine erste Hilfestellung. Infos und kostenlose Bauherrenberatung: Rathscheck Schiefer Postfach 1752, 56707 Mayen, Telefon: 02651/95 50, Internet: www.schiefer.de
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Wann wird ein Wind zum Sturm?
Wetterexperten klassifizieren die Windstärke in 13 Bereiche der sogenannten Beaufort-Skala. Die Skala ist benannt nach Sir Francis Beaufort und das weitverbreitetste System zur Beschreibung von Windgeschwindigkeiten. „0“ bedeutet Windstille, „12“ Orkan. Bei einer Windgeschwindigkeit von 62 bis 74 Stundenkilometern (Windstärke 8) sprechen Meteorologen von „stürmischem Wind“, zwischen 75 und 88 Stundenkilometern von „Sturm“ (Windstärke 9) und ab 117 Stundenkilometern von „Orkan“. Herbststurm Herwart erreichte im Oktober 2017 in der Spitze mehr als 180 Stundenkilometer. Bei den meisten Hausversicherungen besteht der Schutz im Schadensfall normalerweise ab Windstärke 8. Im Jahr 2016 zahlten die Assekuranzen nach Angaben ihres Gesamtverbandes (GDV) rund zwei Milliarden Euro für Schäden durch Naturgewalten. Im Klima-Risiko-Index der Umweltschutzorganisation Germanwatch rückte Deutschland innerhalb eines Jahres vom 64. auf den 42. Platz der am meisten betroffenen Staaten vor.
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Sicher unter dem Schieferdach: Das Urgestein trotzt seit Jahrhunderten selbst stärksten Orkanen. Hausbesitzer sollten vor Beginn der Sturmzeit das Dach auf Beschädigungen untersuchen. Unterschätzt wird häufig der Windsog, der bereits bei Windstärke 7 zu erheblichen Schäden führen kann.
Grafik: Rathscheck Schiefer
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Sicher geschützt leben Gerti und Bernd Schubach jetzt unter einem neuen Schieferdach. Dachdeckermeisterin Sarah Darscheid überzeugte die Bauherren von einer Sanierung mit Schiefer – langlebig, sturmfest und ewig schön.
Foto: Rathscheck Schiefer